Ruhe bitte: Schottland´s Auszeitparadies wartet.
Inhalt
Schon die Zugfahrt zur Fähre zur Isle of Lismore gibt dir einen Vorgeschmack auf das, was dich auf deiner Reise in Schottland erwartet. In der 3,5-stündigen Zugfahrt zwischen Glasgow und Oban begleitet dich der weite Blick auf die typischen schottischen Lochs, die von sanften Hügeln eingerahmt werden. Braun- und Grüntöne in allen Facetten, Landschaft gesprenkelt mit Schafen und Kühen lassen dich jetzt schon entschleunigen und die Fahrt genießen. So habe ich mir alleine Reisen als Frau in Schottland vorgestellt!
Loch Ness, die Highlands, Isle of Skye, Edinburgh.. Das sind die Highlights von Schottland, die ich auf meiner Reise (bis auf Edinburgh) ausgelassen habe.
Denn eine Soloreise in der Kombi mit einem Roadtrip hat mich bei der Planung ehrlich gesagt gestresst. Ich wollte meinen Alltag, der gerade sehr gestückelt ist, nun auch noch in meinem Urlaub fortsetzen.
Bleib doch eine Weile!
Aber was wäre, wenn du einfach an einem Ort bleibst? Was wäre wenn, spiele ich gerne, denn plötzlich fängst du an, deine Möglichkeiten zu sehen. Probiers mal aus!
Sofort startete ich meine Recherche, welcher Ort es für meine Solo-Reise als Frau in Schottland sein könnte, und nach intensiver Recherche (ja, hier werde ich zum Terrier) habe ich mich dann für die Isle of Lismore entschieden.

Wieso Urlaub auf der Isle of Lismore?
Schottland bietet dir 130 bewohnte Inseln. Da fällt die Auswahl wirklich sehr schwer.
- Die Isle of Lismore ist erstmal praktisch und unkompliziert zu erreichen. Mit dem Zug fährst du bis zu der kleinen Küstenstadt Oban und findest gegenüber dem Bahnhof direkt die Fähre, die dich in 55 Minuten auf die Insel bringt.
- Die Anreise liegt in meiner Komfortzone und es ist überschaubar. Mir war eine kleine Insel wichtig. Busfahren oder Auto mieten kam für mich nicht infrage. Mein Tipp: Auch immer gut zu wissen, was du nicht willst, wenn du dich nicht entscheiden kannst.
- Außerdem war meine idyllische Unterkunft ein Entscheidungsgrund. Mehr dazu später.
- Ich wollte erstmal herausfinden, wie es ist alleine als Frau in Schottland zu reisen. Da ich noch nie da war, wollte ich mir so antesten, wie sich eine Soloreise anfühlt.
Kurz gesagt: Mit der Isle of Lismore lernst du einfach ein wahres Auszeitparadies kennen!



Eine Woche Auszeit: Wie die Isle of Lismore zur Oase der Ruhe wird
An der Fähre hat mich meine Gastgeberin von meiner Unterkunft eingesammelt. Verlaufen ist ab sofort unmöglich, denn die Insel ist überschaubar: Sie ist 16 km lang und hat 170 sympathische Einwohner und viel mehr Schafe. Es gibt ein „Tante-Emma“-Laden und ein Café. Das war´s! Lismore ist Teil der inneren Hebriden. Eine Inselgruppe im Westen und Süden Schottlands und noch ein echter Geheimtipp. Es gibt kein Hotels, sondern nur einzelne Ferienhäuser und Bed & Breakfasts. Der Name kommt aus dem schottisch-gälisch: Lios Mòr, und heißt auf deutsch: „Großer Garten“. Wie passend!
Und da war ich nun. Für eine Woche Teil der kleinen Oase.
Hier kommst du an, um dich wieder zu erinnern, dass alles seine Zeit hat.
Und Lismore lädt dich ein, dir Zeit zu nehmen: Genießen, zur Ruhe kommen, deinen verstopften Kopf von hässlichen Gedanken zu befreien, die dort ganz schnell weiterziehen.

Alleine als Frau in Schottland zu reisen bedeutet auch, sich auf die Ruhe einzulassen. Erinnerst du dich noch daran, als alles seine Zeit hatte und wir nicht jede Sekunde Zugang zu allen Informationen dieser Welt hatten?
Ich glaube, wir müssen uns wieder daran erinnern, dass alles seine Zeit hat.
Und dazu gehört auch die Ruhe. Ruhe, die uns im Alltag komplett verloren geht und vor allem die Wirkung, die Ruhe mit sich bringt. Den Blick nach innen richten, aber gleichzeitig unsere Umgebung wahrnehmen. Die alte Dame, die Hilfe braucht, den Regenschirm aufzumachen, während sie mit der anderen Hand die Hundeleine hält, das liebe Hallo zum Busfahrer oder einfach den freundlichen Gruß an den Mitarbeiter bei der Kaffeeausgabe.
Finde wieder heraus, in dich zu ruhen. Da zu sein mit dem Moment und nicht vom Smartphone daran zu erinnern, welche anderen 1000000 Millionen Momente es sonst noch gibt, sein Leben zu leben oder seinen Urlaub zu verbringen.
Auf der Isle of Lismore wird dein Handy nebensächlich.
Denn du bist ganz bei dir. Genießt diese Langsamkeit ohne Reue, du findest wieder zu deinem eigenen Rhythmus zurück.
Alleine in Schottland als Frau zu reisen ermöglicht es dir, dich auf deine eigene Erfahrung zu fokussieren, frei von Ablenkungen.
Lismore ist dein Bilderbuch, in dem du mit allen Sinnen eintauchst und selber bestimmst, wann du die nächste Seite umblätterst und was du dort hineinmalst.



Dein Alltag auf dem schottischen Isle of Lismore
Lerne, wie es ist, deinen Tag in Gesellschaft der Natur zu verbringen. Denn davon gibt es reichlich. Entdecke die Schönheit der grünen Landschaft, treffe neugierige Schafe und staune über die Sonnenuntergänge und Sonnenaufgänge. Voller Dankbarkeit, zu so einem besonderen Ort gereist zu sein.
Umgeben von Tieren, deinen Blick auf die Hügel und Highlands in der Ferne gerichtet, spürst du die frische Luft und riechst den milden Duft des salzigen Ozeans.
Hier fühlst du dich frei, lässt los, vor allem das Bedürfnis, auf dein Handy zu schauen.
Und lernst wieder, dass alles seine Zeit hat. In Gedanken bist du nicht am Packen und voller Nervosität, ob du den Bus bekommst oder dabei, das Wetter am nächsten Ort zu checken.
Die Entscheidung, als Frau alleine in Schottland zu reisen, war für mich die beste Wahl. Eine ganze Woche an einem Ort zu bleiben, hat mir Ruhe geschenkt. Und so bin ich fast jeden Abend über die Hügel durch das Gras spaziert, begleitet von den neugierigen Blicken der Schafe, und habe mich zum Sonnenuntergang beim Castle Coeffin eingefunden. Die Wildpferde begrüßt, um dort die Stille zu treffen. Wenn die wenigen Tagesausflügler abgereist sind, wird es noch ruhiger auf der Insel und du hast den Platz für dich.



Und plötzlich waren sie da! Zuerst nur ein Brausen und Schnauben. Und dann zog eine Gruppe Delphine vorbei. Entspannt verbrachten sie ihre Abendrunde vor meinem Auge. Unglaublich! Und ich habe es einfach nur genossen und mich an meinen Lieblingsspruch erinnert: Go with the Flow. Loslassen, genießen, keinen Zielen hinterherjagen. Und das kannst du in Schottland hervorragend.
Diese äußere Ruhe lässt dich auch innerlich ruhig werden.
Nach einigen Tagen merkst du, dass du weniger streng zu dir wirst, den Tag langsamer startest, deine To-do-Liste vergisst, dich befreist von dem Zwang, dich jeden Tag zu entscheiden, was du jetzt machst, und wieder mehr wahrnimmst.
Und ach ja, hallo Kreativität. Dich gibt’s ja auch noch.
Und dann? Kommt das, was dir wichtig ist, wieder an die Oberfläche. Delphine sind auch ein Symbol dafür, sich selbst treu zu bleiben und seine Wünsche und Träume zu verwirklichen. Wie passend für so eine Reise, oder?

Meine Foto-Highlights auf der Isle of Lismore
Es wird so richtig schön, wenn du abseits der Hauptstraße deinen Weg über die Hügel findest. Ich habe mich an der sehr detaillierten Seite Walk Lismore (https://www.walklismore.co.uk/) orientiert, da ich aber nicht die ganze Zeit auf mein Handy schauen wollte, bin ich einfach drauflos.
Von meiner Unterkunft bin ich oft über die Hügel gewandert. Was du hier schnell lernst:
Hier gilt nicht: bleibe auf den Wegen, sondern: schließe das Gatter wieder!
Die Wege bestehen oft nur aus plattgetrampelten Gras, von denen du oft nicht weißt, ob es nur Trampelpfade der Schafe sind. Egal, ich habe immer nach dem nächsten Gatter Ausschau gehalten, viele Wege waren selbsterklärend. „Und wenn du am Meer angekommen bist, drehst du halt wieder um“, sagte meine Gastgeberin Sarah dazu.




Sailean
Sailean ist die beliebteste Route auf der Insel, die dich entlang der Ruinen der ehemaligen Kalköfen führt. Das Brennen von Kalk war eines der wichtigsten Industriezweige der Insel im 19. Jahrhundert.
Ein Schild an der Hauptstraße unweit des Heritage Centers /Cafés führt dich dorthin:



Port Ramsey
Meine Lieblingsroute startet direkt an meiner Unterkunft Ballimackillichan Croft. Über die Hügel und zu linker Seite das Meer wanderst du erst über die Wiesen, um bald auf einer Schotterstraße zum dem kleinen Ort Port Ramsey zu gelangen. Von dort aus kannst du über die Hauptstraße zurück oder gehst einfach weiter über die Hügel zu Point, an dem die kleine Passagierfähre zu Port Appin auf dem Festland ablegt. Die Hügel sind auch perfekt, wenn du den Sonnenaufgang fotografieren willst:








Tirfuir Broch
Der Weg ist einfach: Auf der Hauptstraße Richtung Point geht es rechts ab nach Broch. Von dort weist dich ein Wegweiser zum Tirfuir Broch, einer kleinen Ruine mit einer super Aussicht in den Westen! Weiter gehts von da aus zum Anleger in Achnacroish, der Autofähre nach Oban. Ich habe von dort aus die Haupstraße zurück genommen und das Café für eine Pause genutzt.




Castle Coeffin
Die Ruine erreichst du von der Unterkunft Ballimackillichan Croft aus nach 15 Minuten. Ein perfekter Spot, um den Sonnenuntergang zu fotografieren. Und vielleicht sichtest du auch Delfine oder Seehunde?






Port Appin
Wenn du dir eine Woche auf der Insel gönnst, hast du auch Zeit, um Port Appin auf dem Festland zu besuchen. Von dort aus sind es 40 Minuten Fußweg zum Caste Stalker:



Meine Pausen habe ich fast täglich im Café verbracht, das gleichzeitig das Heritage Center ist. Oft habe ich dort auf der Terasse gesessen. Ja, draußen! Wobei wir beim Wetter wären: Ein Tag Regen hatte ich in meiner Woche auf der Insel. Und den habe ich gemütlich im Haus verbracht.


Praktische Tipps für eine entspannte Reise
Mit dem Flieger bist du schnell in Edinburgh oder Glasgow und von da aus auch flott am Bahnhof. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind unkompliziert und schnell per App zu buchen. Routen habe ich mir per Google Maps herausgesucht. Dein Ticket (QR Code) scannst du beim Einsteigen oder zeigst deine Buchung dem Fahrer.
Edinburgh: https://www.lothianbuses.com/app/
Glasgow:https://www.firstbus.co.uk/buy-tickets/ways-pay/first-bus-app
Mit dem Zug fährst du von Glasgow nach Oban.
Das Ticket habe ich 6 Wochen vorab über die App Trainline gebucht. Hin und zurück waren es ca. 47 €. Im Zug geht jemand herum und bietet Snacks und Getränke an. Die Aussicht auf der Fahrt war einfach traumhaft!
In Glasgow und Edinburgh musst du übrigens dein Ticket beim Rausgehen scannen. Achte also darauf, dass du wirklich an dem Ort aussteigst, der auch deinem Ticket entspricht.
Die Fähre legt direkt neben dem Bahnhof in Oban ab.
Meine zehn Minuten Umsteigezeit waren sportlich, denn wegen Verspätung hatte ich nur noch fünf Minuten und die waren schnell weg, weil ich die Fähre nicht auf Anhieb gefunden habe.
Gut zu wissen: Sie legt ganz am Ende ab. Am Fährbüro vorbei ganz hinten durch. Ich hab’s nicht gecheckt, da dort schon die Passagiere für eine andere Fähre anstanden und ich musste mich letztendlich durch alle Leute durchquetschen. Mit dem Glück, dass die Fähre noch nicht los ist. Was ein Glück.
Plane lieber ein bisl mehr Zeit ein und nehme direkt die spätere Fähre. Dann kannst du noch gemütlich in Oban in einem Café die Wartezeit genießen.
Die Tickets wurden auf der Autofähre als auch auf der kleinen Fähre erst an Board kontrolliert. Also erstmal hinsetzen und in Ruhe dein Ticket herauskramen. Viele kaufen ihr Ticket auch erst an Board. Ich habe es vorab online gebucht: https://www.calmac.co.uk/article/2157/Lismore
Fahrräder kannst du auf Lismore mieten: https://www.lismorebikehire.co.uk/
Eins der Dinge, wieso ich mich auf der Insel so wohlgefühlt habe, ist meine Unterkunft.
Ballimackillichan Croft buchst du über Airbnb oder Booking.
Ein individueller Ort, der mit viel Kreativität und Individualität gebaut und eingerichtet wurde.
Ich empfehle dir auch Claire´s Unterkunft, wenn du gerne ein eigenes Bad haben möchtest: Bunkhouse ansehen.
Die Isle of Lismore ist eine Reise allein schon wegen ihrer einzigartigen Lage wert. Die entschleunigende Zugfahrt durch die sanften Hügel Schottlands ist der beste Start für deinen Besuch auf der Insel.
Sie bietet dir das perfekte Gegenstück zum hektischen Alltag.
Hier kannst du in die Natur eintauchen, abseits der Wege wandern und den Blick über das weite Meer auf die Bergketten der Highlands schweifen lassen. Kein Stress, keine Eile – Lismore ist der ideale Ort, um deine eigene innere Balance wiederzufinden und deine Kreativität neu zu entdecken. Du kannst diese Reise auf jeden Fall machen, wenn du als Frau alleine in Schottland reisen möchtest.
Wie immer gilt, wenn du du noch Fragen hast, höre ich sehr gerne von dir, welche Infos dir noch fehlen oder was dich daran hindert, die Insel zu besuchen. Schreibs mir gerne in die Kommentare oder melde dich direkt bei mir hallo(at) eva-backes.de.
LG, Eva