Zwischen Blätterrascheln und Schneeknirschen
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Herbsturlaub im Kleinwalsertal
Von 24.000 am ersten Tag auf 14.000 Schritte – das waren meine Schritte in den ersten Tagen im Kleinwalsertal. Von Balance keine Spur. Entschleunigung? Ne!
In meinem Urlaub im Herbst im Kleinwalsertal waren die ersten Tage geprägt von Rennen und Rastlosigkeit. Ich dachte mir: Jetzt tu dir mal Ruhe rein.
Genau diese Lücke kannst du beim Wandern perfekt schließen. Wieder zu einem Rhythmus finden. Vom Außen nach innen. Schritt für Schritt deine Balance erwandern. Hallo Entschleunigung, da bist du ja! Und ja, ich war alleine unterwegs. Und ich möchte auch dir zeigen, wie du entspannt und sicher wandern kannst – mit einem guten Bauchgefühl im Rucksack!
Wie ist das Wetter im Herbst im Kleinwalsertal?
Genieße deine Solo-Auszeit in den herbstlichen Alpen mit wunderschönen Touren und sage vielleicht den ersten Schneeflocken „Hallo“.
Das Wetter kann durchaus auch feucht werden. So war es bei mir. Deshalb habe ich die alpinen Touren sausen lassen und bin mal Wege im Tal gegangen, die ich sonst nie gehe. Und wenn die Wolken tief im Tal hängen, siehst du unten einfach mehr. In höheren Lagen schafft der Dunst allerdings eine wunderbare, mystische Atmosphäre. Gleichzeitig habe ich perfekte Sonnentage erlebt und bin dann höher hinaus. Auch Schnee ist möglich: an meinem Anreisetag bin ich mal eben mit der Gondel hoch und stand im Winterparadies. Dies ist aber in den nächsten Tagen wieder geschmolzen.
Slow Travel Wandertipps für deinen Herbsturlaub im Kleinwalsertal
1.Wanderung entlang der Breitach
Die Breitach schlängelt sich durch das gesamte Kleinwalsertal und erreicht ihren Höhepunkt in der Breitachklamm, die definitiv einen Besuch wert ist.
Ich habe mich dabei in beide Richtungen aufgemacht. Von Riezlern aus geht es zuerst auf die Leo-Müller-Straße. Von dort biegst du links auf den Fellhornweg ab. Wegweiser zeigen dir dann weg hinunter zur Breitach. Von dort aus startest du deine Wanderungen bis zum Waldhaus – oder auch weiter? Begleitet vom Wasserrauschen entdeckst du hier eine einzigartige Natur.
Eine weitere Möglichkeit, entlang der Breitach zu wandern, ist ab Hirschegg. Dort folgst du dem Weg neben der Kirche bergab in die Dürenbodenstraße und hältst dich dann rechts auf dem Haldeweg, der dich hinunter bis zur Breitach führt führt. Du gehst Richtung Mittelberg Böhmen und hast den Widderstein immer im Blick. Entscheide selbst, wie weit du gehen möchtest. Gehe auf der anderen Seite zurück oder nimm in Mittelberg den Zafernalift und gehe über den Höhenweg zurück.
2. Gemsteltal
Egal, ob das Wetter schlecht ist oder du einfach Lust auf eine ruhige, entspannte Runde hast – im Gemsteltal bleibst du unten und genießt von dort aus die Berge. Nimm den Walserbus 2 und steige an der Haltestelle „Gemse” aus. Halte dich links, überquere die Straße und folge den Schildern und dem Weg, der dich ins Tal führt. Die Wanderung ist kurzweilig. Ich habe mich dann entschieden, wieder an der Breitach zurück nach Hirschegg zu laufen. Ich beende meine Wanderungen immer wieder gerne im S`Hirscheck. In dem Café gibt es leckere Speisen in modern entspannter Atmosphäre.
3. Alpe Kuhgehren – Wenn sich im Herbst im Kleinwalsertal die Sonne zeigt!
Für meine Lieblingswanderung im Kleinwalsertal nimmst du die Gondel Kanzelwand und folgst dort den Schildern Richtung Alpe Kuhgehren. Der schmale Weg startet etwas unterhalb der Station. Eine tolle Wanderung für sonniges Wetter!
An der Alpe kannst du wunderbar pausieren und das Bergpanorama genießen, bevor es ab dort wieder abwärts geht. Durch den Wald und anschließend durch eine herbstliche Landschaft, die in den schönsten Farben leuchtet. Ob du deine Wanderung in Hirschegg oder Mittelberg beendest, kannst du entscheiden. Beide Wege sind bestens ausgeschildert.
4. Dura-Tal: Hoch hinaus und teste deine Kondition!
Mystisch, dunstig, verpuppt. An so einem Tag habe ich mich für eine Wanderung von Baad hoch zur Inneren Stierhofalpe entschieden. Konditionell war es für mich sehr herausfordernd. Es geht 90 Minuten lang stetig bergauf. Dabei gehst du durch eine wunderschöne Waldlandschaft, die durch den Nebel auf meiner Wanderung eine ganz besondere Atmosphäre hatte. Oben angekommen sah ich allerdings: Nichts! Dafür klare es auf dem Rückweg abwärts wieder auf. Stehen bleiben. Durchatmen. Die Natur genießen, bevor es wieder viel zu schnell vorbei ist.
Du nimmst den Bus 2 und steigst an der Endhaltestelle Baad aus. Von dort folgst du den Schildern Richtung Untere Lüchtealpe und dann Richtung Innere Stierhofalpe. Nach deiner Pause geht es hinunter durch das Duratal. Es ist so schön dort! Du kommst wieder dort an, wo du gestartet bist.
Auf der Tourismusseite findest du hier weitere Infos zur Wanderung:
5. Genusswanderung vom Walmendingerhorn ins Tal
Die Gondel in Mittelberg bringt dich hinauf und hier heißt es erst einmal innehalten. Den Blick, die Luft, die Sonne. Dafür stehen jede Menge Liegestühle bereit. Bitte nutze sie und mache dich dann auf den Weg zurück ins Tal.
Es gibt viele Wanderungen – auch alpine- ab dort oben. Ich habe es mir diesmal einfach gemacht und bin einfach direkt nach unten Richtung Mittelberg, Baad, Hirschegg gewandert – so kannst du den Herbst im Kleinwalsertal in vollen Zügen genießen.
Der Weg ist entspannt und du entscheidest selbst, wo du deine Tour beenden möchtest. Du kannst zur Zafernaalp gehen, von dort den Lift nach Mittelberg nehmen oder noch weiter, wo dich der Heuberglift hinunterbringt. Du kannst auch einfach weiterwandern. Die Ausschilderung ist wie immer perfekt.
Meine Unterkunft für alle, die es einfach und preisbewusst mögen.
Diesmal habe ich mich für das Haus Albrecht`s Höhe entschieden. Die kleine Pension ist ideal am Rande von Riezlern gelegen und in fünf bis zehn Minuten zu Fuß zu erreichen. Es gibt ein bodenständiges Frühstück und ein Einzelzimmer, das einem 3-Sterne-Hotel gerecht wird. Vom Balkon aus hast du einen wunderschönen Blick auf Riezlern und die herbstliche Landschaft. Wenn du eine kostengünstige Unterkunft suchst, bist du hier genau richtig.
Der Herbst im Kleinwalsertal hat mir gezeigt, dass Entschleunigung manchmal einfach nur einen Schritt entfernt ist. Zwischen Nebel, Sonne und stillen Momenten habe ich meinen eigenen Rhythmus wiedergefunden. Und das ganz ohne Eile, aber mit viel Ruhe und Langsamkeit. Ein Ort, der dich daran erinnert, das Ruhe keine Stillstand ist, sondern ein Weg, um dich besser kennenzulernen! Und allein unterwegs zu sein heißt nicht, einsam zu reisen. Es heißt, Raum zu schaffen: für Stille, für Gedanken, für das eigene Tempo.
Das geht übrigens auch im Sommer. Dazu findest du in meinem weiteren Blogbeitrag zum Kleinwalsertal noch viele weitere Wandertipps und Ideen für Unterkünfte. Vielleicht ist ein Sommerurlaub im Tal auch etwas für dich? Hier geht´s zum Beitrag.
Wie immer gilt, wenn du du noch Fragen hast, höre ich sehr gerne von dir! Schreibs mir gerne in die Kommentare oder melde dich direkt bei mir hallo(at)eva-backes.de.
LG, Eva


